"Budapest ist ein wunderschöner Ort zum Studieren.“
Nicht nur die Menschen, die ich in den fünf Monaten meines Auslandssemester kennengelernt habe, sondern auch die Stadt selbst habe ich unfassbar in mein Herz geschlossen. Nachdem ich die Zusage für das Erasmus+ Stipendium erhalten habe, habe ich auf dem Nachhauseweg nach der Arbeit fast jeden Tag voller Vorfreude den Song „Budapest“ von George Ezra gehört. Ezra beschreibt Budapest als „hidden treasure chest“, also als „versteckte Schatztruhe“.
Die Metapher hat sich definitiv bestätigt. Vor meinem Auslandssemester wusste ich nur, dass die superleckeren Langos und das Gulasch als klassische Gerichte der ungarischen Küche gelten und dass die Donau die Hauptstadt Budapest in die Buda- und Pest-Seite unterteilt. Ich war bereit, die Stadt ganz genau zu erkunden. Ich hätte niemals erwartet, dass Budapest so vielfältig und faszinierend ist. Die Stadt bietet so viel Schönes zu entdecken, dass ich mich oft daran erinnerte, wie Ezra singt: „Give me one good reason, why I should never make a change“. Das Auslandssemester hat sich für mich persönlich enorm gelohnt. Die Erfahrungen und Begegnungen sind unbezahlbar. Ich bin sehr dankbar für die Chance, das Leben in einem anderen Land und an einer internationalen Hochschule kennenzulernen.
International Office
Wenn das Interesse für einen Auslandsaufenthalt besteht, kann ich auf jedem Fall empfehlen, Kontakt mit dem International Office aufzunehmen. Auch wenn der Entscheidung für ein Auslandssemester individuelle Bedenken im Weg stehen sollten, kann das Team hilfreiche Beratung bieten. Das International Office und insbesondere Frau Schwabe haben mich bei der Planung super begleitet. Die Organisation des Auslandssemesters läuft immer recht zügig nach dem Bewerbungsaufruf ab, weswegen es sich definitiv lohnt, die Planung und insbesondere die Kommunikation mit dem Partnerunternehmen früh zu starten.
Anreise
Ich bin mit WizzAir von Dortmund aus nach Budapest geflogen. Insgesamt habe ich bisher immer positive Erfahrungen mit der Billig-Fluggesellschaft gesammelt. Für den Hin- und Rückflug habe ich insgesamt ca. 200 € bezahlt. Einige meiner Freunde, die ich während des Auslandssemesters kennengelernt habe, sind mit dem Zug angereist. Diese Option wurde ebenfalls als positiv wahrgenommen. Für das Reisen mit dem Zug konnte das Erasmus+ Top-Up für Green Mobility in Anspruch genommen werden, dass für umweltfreundliches Reisen von Erasmus+ unterstützt wird.
Mit dem Auto nach Budapest zu fahren, hatte ich zu Beginn auch überlegt. Rückblickend kann ich sagen, dass sich die Anreise mit dem Auto eher nicht gelohnt hätte, da die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort viel praktischer, günstiger und sicherer sind, als das Parken oder Anmieten eines Stellplatzes.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Budapest sind super gut ausgebaut. Für 16.200 Forint (ca. 45 Euro) konnte ich mir mit meiner Student ID ein Ticket für das gesamte Semester kaufen. Mit dem Ticket konnte ich sowohl die Busse als auch die Metro und die Tram ohne Einschränkung nutzen.
Wohnen
Ich habe im achten Bezirk nahe der M2 (Metro-Station 2 – Blaha Lujza) in einer Fünfer-Wohngemeinschaft gewohnt. Die Mietkosten lagen bei 390 € warm für mein 13 m² großes Zimmer. Die Mietkosten für das Wohnen als Student liegen im Durchschnitt bei ungefähr 200 bis maximal 400 Euro. Als Student würde ich empfehlen, eine Wohnung in dem V. bis IX. Bezirk zu wählen.
Meine WG habe ich über www.wg-gesucht.de gefunden. In den anderen vier Zimmern wohnten Erasmus-Studentinnen, die ebenfalls für ihr Auslandssemester nach Budapest gezogen sind. Wir waren alle an verschieden Universitäten. Besonders in den ersten Wochen haben wir als WG viel gemeinsam erkundet und konnten uns hochschulübergreifend gut mit neuen Freunden vernetzen. Ich würde für ein Auslandssemester definitiv immer wieder in eine WG ziehen.
Socializing und Freizeit
In Budapest gibt es sehr viele Events für Erasmus+ Studenten. Es lohnt sich, sich bei Organisationen wie ESN Hungary (https://esn.hu/) und Erasmus Life Budapest (https://erasmuslifebudapest.com/) über Veranstaltungen zu informieren. Ich habe sehr viele von den Kennenlern-Events besucht. Im Laufe des Semesters habe ich zudem an verschiedenen Trips in die Nachbarländer teilgenommen, die von Erasmus Life Budapest günstig angeboten wurden. Auf diesen Tages- und Wochenend-Trips konnte ich ebenfalls viele internationale Studenten kennenlernen und gemeinsam andere ungarische Städte oder Städte in anderen europäischen Ländern erkunden.
Durch die WG, in der ich gewohnt habe, und die verschiedenen Angebote für internationale Studenten konnte ich schnell neue Kontakte knüpfen und Studenten aus ganz verschiedenen Kulturen kennenlernen. Es ist erstaunlich, wie viele Freundschaften in so kurzer Zeit entstehen können.
Metropolitan University Budapest
Die METU habe ich als gute Partnerhochschule empfunden. Vor Beginn des Semesters gab es über Zoom eine Informationsveranstaltung mit ersten Tipps und Hinweisen, die auch im weiteren Verlauf des Semesters geholfen haben. Bei Problemen oder Fragen während des Auslandssemesters hatte ich die Möglichkeit, mich per Mail an das Student Information Center (SIC) oder das International Office zu wenden. Über die Plattform der METU kann ebenfalls immer ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart werden.
Nachdem ich in Budapest angekommen bin, habe ich einen Termin bei dem International Office der METU im Hauptgebäude vereinbart. Dort habe ich den Letter of Attandance erhalten und meine Foreigen Student ID beantragt. Die METU hat mehrere Campusse. Ich hatte alle meine Vorlesungen an dem METU Nagy Lajos Campus für „Communication, business and tourism programs“. Dies ist gleichzeitig auch der Hauptcampus. Von meiner Wohnung im achten Bezirk habe ich insgesamt 20 Minuten bis dorthin gebraucht. Das Gebäude liegt etwas außerhalb, lässt sich aber mit der M2 gut erreichen und ist praktischerweise in unmittelbarer Nähe zu IKEA, sodass ich in den ersten Wochen direkt ein bisschen Wohnliches für mein WG-Zimmer anschaffen konnte.
Die METU hat zu Beginn des Semesters ein Kennenlern-Event organisiert, wobei ich vom Gefühl her sagen würde, dass andere Hochschulen mehr Angebote für ihre Erasmus-Studenten organisiert haben. Durch die Vorlesungen und Seminare an der METU konnte ich jedoch trotzdem viele neue Freunde finden. Die METU bietet für Interessierte verschiedene freiwillige Sportclubs wie zum Beispiel Basketball, Volleyball und Tanzen an. Ich selbst habe zwar an keinem der Kurse teilgenommen, aber gehört, dass das Angebot gut umgesetzt wird und auch dadurch viele neue Begegnungen entstehen.
Die Module, die ich an der METU belegt habe, waren teilweise zweiteilig. Das bedeutet, dass ich für diese Module sowohl ein Lecture als auch ein Seminar belegt habe. Bei den Seminaren wurde die Anwesenheit kontrolliert und es wurden Mid Terms – also kleine Tests – geschrieben. Bei den
Lectures wurde nur eine abschließende Prüfungsleistung abgelegt. Grundsätzlich wurden von Modul zu Modul teilweise sehr unterschiedliche Prüfungsleistungen eingefordert. Von schriftlichen Prüfungen über Team-Projekte oder Hausarbeit bis hin zu Online-Multiple-Choice-Tests.
Für die Prüfungstermine konnte ich in der Regel aus drei Terminen pro Modul einen auswählen und flexibel planen, wann ich die jeweilige Prüfungsleistung ablegen möchte. Die Qualität der Module und der Dozenten war insgesamt gut und vergleichbar mit dem Standard in Deutschland. Im Großen und Ganzen waren alle Prüfungen machbar und durch das flexible Planen der jeweiligen Termine hat sich das Lernen sehr gut organisieren lassen.
Fazit
Das Auslandssemester in Budapest war eine unglaublich schöne Zeit. Ich bin sehr dankbar über die Möglichkeit, auch während des dualen Studiums durch Erasmus+ internationale Erfahrungen sammeln zu können. Ich würde jedem raten, die Chance zu nutzen. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Budapest ist eine wunderschöne „treasure chest“, wie der Sänger George Ezra in seinem Song „Budapest“ singt, und eignet sich sehr gut für ein Auslandssemester.